“Microsoft meets Austria”: Erste Cloud-Rechenzentrumsregion in Österreich

Das klingt ja alles sehr nett, aber wo sind meine Daten schlussendlich gespeichert?“. Mit dieser oder ähnlichen Fragestellungen wurde ich bereits unzählige Male während Presales-Terminen bei Interessenten bzw. diversen (Strategie-)Meetings bei Bestandskunden (zu Recht) konfrontiert. Die Entscheidung, wie denn die eigene – in meinem/unserem konkreten Falle – ERP-Systemumgebung betrieben werden sollte, ist eine sehr grundlegende und will gut überlegt sein.

Auch wenn über die Jahre die Bereitschaft, seine Unternehmenslösung in “der Cloud” als pure SaaS-Variante zu verwenden, deutlich gestiegen ist, wählen manche Betriebe unverändert den bewährten (klassischen) Ansatz, eine derartig zentrale Anwendung wie ein ERP in den eigenen vier Wänden eingebettet in der bekannten Infrastruktur “on-premise” bereitzustellen. Bei derartig heiklen Informationen wie den Finanzdaten, Aussagen über Cashflow- und Budget-Prognosen und Einblicke in meine Warenwirtschaft, hört sich der Spaß schließlich auf. Da geht’s um das “bread-&-butter” des täglichen Geschäftstreibens – sensibler werden die Daten selten. Hier gilt es verständlicherweise wachsam zu sein! Zunehmender Beliebtheit erfreut sich der “sanfte” Einstieg in die Cloud-Technologie: der hybride Ansatz, seine Lösung in einer gemieteten Azure-VM zu hosten. Der viel zitierte, aber schon oft bewährte, österreichische Mittelweg!

Ein Statement von Microsoft in der Alpenrepublik

Von dieser vorsichtigen Herangehensweise war allerdings an diesem Oktober-Vormittag im Bundeskanzleramt im Zuge einer Pressekonferenz wenig zu spüren – volle Offensive! Sebastian Kurz, Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck und General Managerin von Microsoft Österreich Dorothee Ritz setzten den Startschuss eines neuen Kapitels punkto “Cloud Computing in Österreich“.

Brad Smith (President, Microsoft Corporation) wendete sich während dieser Ankündigung mit Grußworten an die Teilnehmer und streichte das Ausmaß dieses Investments hervor. Der Nutzen dieses Projekts wird sich sowohl bei Business-Kunden als auch privaten Endanwendern bemerkbar machen. Er stellte vor allem Geschwindigkeit, die sich daraus ergebende Kostenreduktion (im Vergleich zu selbst betriebener Infrastruktur), die Garantie laufend aktuellste Technologie zu gewährleisten, die qualitative Steigerung betreffend Data-Security (aufgrund des vorhandenen Konzern-Know-Hows) und die Gewährleistung der Privatsphäre von Daten der Bürger, Unternehmen und Behörden in den Fokus.

Microsoft has been a part of Austria for almost thirty years, but today marks – by far! – the biggest investment we have ever made in the country – to bring data centers to Austria and to create the digital platform. (…) Not just the internet but broad band is the electricity of the 21st century.

Brad Smith, President of Microsoft Corporation

Image-Video #DigitalFutureAustria:

Die wesentlichen Eckdaten im Überblick:

  • Investment: ungefähr eine Milliarde Euro
    • über die nächsten 2-4 Jahre (bis spätestens 2024)
  • erwartete Nettowertschöpfung: 2,1 Milliarden Euro (Ökosystem Partner + Kunden)
  • Schaffung von 29.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen bis 2024 (lt. IDC market institute)
  • die Region Österreich ist eines von künftig 64 Rechenzentrumsverbünden weltweit
    • die weltumspannende Microsoft-Cloud bedient dadurch 140 Länder
  • knapp die Hälfte der neu geschaffenen Jobs in Ö entsteht durch Digitalisierung
    • Beschäftigungswachstum von Ø 0,4% jährlich
    • europaweit entstehen durch den Cloud-bedingten Wirtschaftswachstum
      • 300.000 neue Unternehmen
      • 1,6 Mio. Arbeitsstellen
      • (zitierte Studie konnte ich trotz Recherche nicht finden)
  • Status Quo: 40% der österreichischen Unternehmen nutzen Cloud-Services
    • eine Verdreifachung seit dem Jahr 2014
    • “Benchmark in Europa”: Nordics mit über 50% Cloud-Nutzungsrate
    • Insight: 2/3 der größeren Unternehmen (> 250 MA) nutzen Cloud-Services
  • nationales Qualifikationsprogramm, um 120.000 Personen aus- und weiterzubilden
  • Investitionsprämie: bisher wurden 28.600 Anträge gestellt (Stand 20.10.20)

Zurück zum Eingangsstatement: Aufgrund des Arguments, zukünftig sicherstellen zu können, dass die Unternehmensdaten zwar aus den eigenen vier Wänden allerdings innerhalb der Landesgrenzen bleiben, ist ein “Cloud-ERP-Boom” in den nächsten Jahren denkbar. Die Ethik-Frage betreffend Daten und das Mindset zur Sicherung stehen in einem Wandel. Denn wo berechtige Sorgen sind, dürfen die möglichen Potentiale nicht gänzlich übersehen werden (Stichwort: upside-/downside-risk): Die Nutzung von Cloud-Diensten unterstützt die Unternehmen zweifelsfrei beim Wachstum – schließlich sind diese flexibel nach den aktuell konkreten Bedürfnissen anpassbar und stets skalierbar.

Der Rechenzentrumsbetrieb der Region Österreich unterliegt dem nationalen Recht und der Kontrolle der EU. Auf die Einhaltung der DSGVO-Richtlinien wird bei Microsoft weltweit geachtet (Detailinformationen – GDPR Microsoft 365). Angesprochen auf den Cloud Act, einer Verpflichtung amerikanischer Unternehmen Daten an US-Behörden auch dann preiszugeben, wenn die Daten physisch außerhalb der Vereinigten Staaten gespeichert werden, verwies die General Managerin auf die Tatsache, das Microsoft selbst schon mehrfach erfolgreich gegen die US-Regierung geklagt hat. Für jede Herausgabe von Daten ist zudem eine rechtliche Grundlage notwendig – ein Zugriff auf Daten kann nicht beliebig geschehen.

“Turbo für Digitalisierung in Österreich”

Neben dem Rechenzentrum, über das medial besonders breit berrichtet wird, errichtet Microsoft ein “Center of Digital Excellence“, das einen “Turbo für Digitalisierung in Österreich darstellen soll“, so Fr. Dorothee Ritz. Hier sollen Experten aus dem öffentlichen Bereich zusammen mit Professionals aus der Privatwirtschaft dafür sorgen, die Chancen des Cloud Computings für Österreichs Unternehmen aufzuzeigen, um tatsächlich größtmöglichen Nutzen zu stiften. Zusätzlich plant Microsoft eine große Aus- und Weiterbildungsinitiative in Kooperation mit bestehenden, österreichischen Institutionen. Das ambitionierte Ziel lautet, dass 120.000 Interessenten im Bereich “Cloud Computing” zukunftsfit gemacht und so dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden soll.

Microsoft streicht drei wesentliche Kerngebiete hervor: Microsoft Azure, Microsoft 365 und Microsoft Dynamics 365 kombiniert mit der Power Plattform. Speziell letzteres liegt natürlich in meinem persönlichen Interesse und stimmt mich optimistisch, dass wir (in noch schnellerem Tempo) auf einer rot-weiß-roten Modernisierungswelle im Business Applications-Umfeld reiten.

Mit diesem Investment seitens Microsoft ist der nationalen Politik zweifelsfrei ein echter “Coup” gelungen. Ein Investment eines “Big Players” in dieser Größenordnung muss speziell in wirtschaftlich unsicheren und angespannten Zeiten als Chance betrachtet werden und wertet den österreichischen Wirtschaftsstandort im globalen Wettbewerb (weiter) auf. Bei aller Skepsis überwiegen aus meiner Sicht die Opportunitäten, die wir bei all vorhandener Euphorie ebenfalls kritisch hinterfragen werden, aber mit Offenheit nutzen möchten. Starten wir in die digitale Zukunft Österreichs!

Pressekonferenz (in voller Länge):

Links:

116 Kommentare zu „“Microsoft meets Austria”: Erste Cloud-Rechenzentrumsregion in Österreich“

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